Das Sammelgebiet Namibia

Die Angaben zu den Lokalitäten wurden im Laufe der Jahre zusammengetragen. Sie bedürfen ggf. der Aktualisierung. Viele Fundstellen befinden sich auf Farmen in Privatbesitz und erfordern eine Kontaktaufnahme mit dem Besitzer. Auf den Gästefarmen sollte der Zugang problemlos sein. Um die Übersichtlichkeit zu erleichtern, sind die Fundstellen in den Berichten nach geographischen und infrastrukturellen Gesichtspunkten zusammen gestellt. Bei allen Fundstellen, die erkennbar auf eingezäuntem, bewirtschaftetem Land liegen, sollte man unbedingt am Farmhaus den Manager / Verwalter / Besitzer fragen.

Das Gebiet von Outjo bis Grootfontein


Die Blutkuppe, ein Jaspisfelsen auf Farm Gelukspoort
Ein erster Fundort in diesem Bereich liegt auf der Farm Gelukspoort, die an der C 39 von Outjo nach Khorixas liegt. Sie ist zu erreichen, wenn man beim Straßenschild D 2723, etwa 63 Kilometer westlich von Outjo nach rechts, d.h. nach Norden, abbiegt. Im Prospekt der Gästefarm wird ausdrücklich „Mineraliensammeln“ als Aktivität erwähnt. Bei einem kurzen Spaziergang vom Farmhaus aus führt der Weg zu einem Jaspisfelsen, zur Blutkuppe.

Wenige Kilometer östlich Outjo liegt auf der Farm Hopewell in einem Bruch das einzige Vorkommen von Tigerauge in Namibia. Um hier zu suchen, muss die Erlaubnis eingeholt werden. Gefunden wird: brekkziiertes Tigerauge, genannt Pietersit, z.T. in chalcedonischer Grundmasse eingebettet. An der Straße B 1 (Otavi - Otjiwarongo), ca. 45 Kilometer nördlich Otjiwarongo, ist am Berg eine Minenanlage erkennbar. Man kann zum Minengelände fahren, neben der Gleisanlage parken und bis zur obersten Terrasse den Berg hinaufsteigen. In den fünf nebeneinander liegenden Brüchen kann man sehr große Drusen mit grünem, blauem, violettem Fluorit, Baryt, Hämatit bis 5 cm Durchmesser (Glaskopf) finden.

Auf den Farmen Marburg und Belvedere ist seit 1997 der Fluorit - und Eisenerzabbau in der Okoruso - Mine wieder in Betrieb. Zutritt lässt sich bei Voranmeldung oder im Rahmen einer Reisegruppe arrangieren. Nördlich der Einfahrt zur Okoruso - Mine (D 2468) liegt an der Pad nach Otjiwarongo (B 1) die Einfahrt zum Flatfeld. Hier hineinfahren. Nach ca. 15 Kilometern stößt man an der Pad auf einen Steinbruch, der sehr gute Amethystdrusen liefert.

Entgegen aller Erwartungen gibt es in Tsumeb selbst keine Fundmöglichkeiten. Es gibt keine Händler oder legalen Sammler. Lediglich der Händler gegenüber dem Minentor (Förderturm) hatte Tsumebminerale.

Eine Lokalität, die sehr gute Funde von Dioptas, z. T. in großen Drusen, Malachit, Plancheit, Cuprit usw. liefert, ist im Bereich Grootfontein die Schlangenberg - Mine. Um dorthin zu gelangen, fährt man von Tsumeb Richtung Grootfontein. Vor Grootfontein nach rechts in das Tal einbiegen, aus dem die Bahnlinie der OMEG kommt, ca. 1 Kilometer auf der Pad neben der Bahnlinie herfahren. Dann öffnet sich links ein hufeisenförmiges Tal. Auf ca. ¾ der Höhe erkennt man im Busch eine graue Halde. Über das sehr unwegsame Gelände muss man zu dieser hoch steigen.
Eine andere Fundstelle liegt bei Abenab. Der Ort liegt nördlich Grootfontein an der M 73, einer Farmstraße. In dem verlassenen Ort gibt es Minenanlagen und große Halden. Auf den Halden sind noch gute Stufen von Descloizit zu finden.


Der Hoba - Meteorit bei Grootfontein
Unweit der Stadt Grootfontein ist die Hauptattraktion des Ortes zu sehen, der schwerste Eisenmeteorit, der bisher auf der Welt gefunden wurde. Dazu folgt man der B 8 Richtung Otavi. Zwanzig Kilometer westlich von Grootfontein muss man dann nach rechts nach Hoba abbiegen. Der Weg zum Meteoriten ist ausgeschildert. Die Zufahrt ist auch von der C 42 Grootfontein - Tsumeb möglich. Der etwa 60 Tonnen schwere Block aus Eisen und Nickel ist vor 80.000 Jahren auf der Erde aufgeschlagen.
Ein möglicher Fundort für Dioptas, Plancheit und Malachit liegt in der Nähe der Bahnstation Guchab. Man folgt der Teerpad Grootfontein - Otavi (B 8) bis zur besagten Station. Dort über die Gleise fahren und den Wagen abstellen. Wenn man hinter dem Bahnhaus in das Tal hineingeht, werden nach ca. 800 m linksseitig alte Halden sichtbar. In der Guchabregion wurden schon 50 Jahre vor Tsumeb - in der Rodgerbergmine - Dioptase gefunden.

Das Kaokoveld und seine Umgebung


Blick über die Hügellandschaft nahe Palmwag
Der Weg durch die Hügellandschaft nördlich der Palmwag Lodge quert sehr häufig felsige Partien. Hier steht im Wesentlichen ein blasenreicher Basalt an. Viele Hohlräume sind vollständig mit Mineralien ausgekleidet. Größere Mandeln mit Durchmessern über 5 cm sind rasenartig mit Heulandit bewachsen. Frische Kristalle sind völlig klar; Kristalle, die oberflächlich der Verwitterung ausgesetzt waren, sind trüb und zeigen die typische Auffächerung. Der Heulandit dominiert eindeutig die Mineralisation. In einigen Drusen treten die Heulanditkristalle in fleischroten Individuen auf. Der ebenfalls vorkommende Natrolith tritt drusenfüllend derb auf. Thomsonit wäre auf Grund der Genese ebenfalls zu erwarten.

Landschaft im Kaokoveld mit Tafelbergen des Etendekabasalts
Etwas nördlicher führt eine Pad von der D 3706 (C 43) nach Westen in das Kaokoveld. Das Land ist hier Bestandteil des Konzessionsgebietes, d. h., man benötigt eine gebührenpflichtige Erlaubnis (erhältlich an der Palmwag Lodge), um die Wege abseits der „Hauptstraße“ zu befahren oder zu betreten. (4WD !) In einer Zone nördlich vom Van Zyls Gat, einer auch in der Trockenzeit Wasser führenden Vertiefung im Bett des Uniab, liegen auf der schotterübersäten Oberfläche zahlreiche Achatknollen bzw. Achatbruchstücke zwischen den roten, vom Wüstenlack überzogenen, Steinen herum. Dazwischen kann man nach braunen, grauen und weiß gebänderten Achaten suchen.

Eine weitere Fundstelle für Achate befindet sich am Aub Canyon. Der Weg dorthin zweigt ca. 20 Kilometer nördlich der Palmwag Lodge nach Westen von der D 3706 ab (4WD !). Auf der fast 12 Kilometer langen Strecke muss man in steilen Ab - und Auffahrten immer wieder Trockenflüsse wie den Kawakab durchqueren. Den Canyon sieht man erst, wenn man direkt an seinem Steilabfall steht.


Zeolithfundstelle an der Straße zum Grootbergpass

Straßenverkauf von Mineralien im Kaokoveld

Eine für Quarz, Achat, Calcit, Prehnit und Zeolithe bekannte Stelle liegt am Grootbergpass, den man von Palmwag aus erreicht und der über die Etendekaberge führt. Die Straße zweigt von der C 43 (Sesfontein - Bergsig) bei Palmwag nach links Richtung Grootberg ab. Etwa 3 bis 4 Kilometer vor dem Pass muss man rechterhand an der Straße in den Gesteinsplatten suchen. Etwa 2 bis 3 Kilometer vor dem Pass liegen Betonfundamente südlich der Straße; von dort geht man dann 200 bis 300 m bergauf Richtung Pass; ein kleines, ausgetrocknetes Rivier verläuft von da in südlicher Richtung. Als Lesesteine ist Stilbit in Garben lose in Bachsedimenten zu sammeln, außerdem Skolezit, Heulandit, Chabasit und Apophyllit.

Das Camp Aussicht auf der Farm Omaue ist über die D 3708, eine Verbindungsstraße zwischen der C 43 und der C 35, zu erreichen. Dort wird gegen Gebühr das Schürfen von Mineralien in der Dioptasmine angeboten. Zu finden sind hier unter anderem: Dioptas, Plancheit.

Ganz im Norden Namibias gibt es noch zwei Fundstellen, die erwähnenswert sind. Dies ist einmal der Marienfluss, ein Nebenfluss des Kunene, in dem man Spessartin finden kann, und zum anderen Swartbooisdrif. Zehn Kilometer westlich des Ortes und vier Kilometer südlich des Kunene treten Sodalith führende Gänge auf, die allerdings viele Einschlüsse und Carbonatgänge aufweisen. Der Sodalith ist als Schmuckstein daher meist unbrauchbar.