Tipps für Hobbymineralogen

„Mineralien sammeln: wie geht das?“ Mit diesem Artikel wollen wir für Einsteiger in das Sammeln von Mineralien einige Hinweise für den Aufbau einer Sammlung und die dafür notwendigen vorbereitenden Schritte geben.

Slowakei

Die Slowakei, seit dem 1.1.1993 ein selbständiger Staat, kann auf eine lange Tradition im Bergbau zurückblicken, die über 800 Jahre auch von Deutschen mitgeprägt wurde. Der hohe Entwicklungsstand in der Bergtechnik ist beispielhaft durch die Erstanwendung des Schwarzpulvers zum Sprengen von Gestein in den Bergwerken von Banska Stiavnica und die Gründung der ersten Bergbauakademie dort belegt.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist es dem engagierten Mineraliensammler möglich, die zahlreichen Fundorte aufzusuchen. Die dort nachgewiesenen unterschiedlichen Mineralien sind nicht nur von Interesse aufgrund ihrer großen Anzahl, sondern auch weil ein Teil von ihnen in Deutschland eher selten anzutreffen ist.

Während bei uns die Zahl der höffigen Fundstellen, auch bedingt durch strenger werdende Umweltauflagen, abnimmt, ist diese Entwicklung in der Slowakei noch am Anfang, sodass sich ein Besuch der verschiedenen Lokalitäten für den Sammler auszahlen sollte.
Aufgrund der Lage der Halden und Steinbrüche bietet sich eine Unterteilung ihrer Erschließung (West-, Ostslowakei) an.

Namibia

Namibia als Sammelgebiet erfreut sich stetig steigender Beliebtheit. Ein Indiz hierfür ist die häufige Behandlung von Funden und Fundstellen in Fachbüchern und -zeitschriften. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der Faszination des Landes mag auch die herbe und unvergleichliche Schönheit der Landschaft tragen, die die Besucher - nicht nur Sammler - in ihren Bann schlägt.

Die Erdgeschichte lässt sich an kaum einem anderen Ort der Welt so gut studieren wie in Namibia, wo die geologische Entwicklungsgeschichte von über 2 Milliarden Jahren offen zu Tage tritt wie in einem aufgeschlagenen Geologiebuch. Die Spuren der Entstehung und des Auseinanderbrechens des Superkontinents Gondwana können ebenso entdeckt werden wie das Einwirken von Vereisung, Ablagerung unvorstellbarer Sedimentschichten und von gewaltigen Vulkanausbrüchen. Die Betrachtung der erdgeschichtlichen Entwicklung macht deutlich, warum das Land so reich an Bodenschätzen ist.

Großbritannien

Großbritannien gehört wohl zu den rohstoffreichsten Ländern Europas. Unter anderem wurde zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Intensität neben Kupfer, Zinn, Zink, Arsen, Salz, Kaolin, Blei, Gips und Wolfram auch Gold und Silber abgebaut. Große Eisenerzlagerstätten bildeten zusammen mit den Steinkohlevorkommen, die beide heute nur noch eine Nebenrolle spielen, die Grundlage für die industrielle Revolution auf der Insel.

Aufschlussreiche Regionen für den mineralogisch und geologisch Interessierten sind in Wales der Central Wales Mining District, der Norden mit der Insel Anglesey und der Süden um Merthyr Tydfil.

In Schottland ist das Gebiet um die Zwillingsdörfer Wanlockhead und Leadhills interessant. Hier wurden rund 60 Sekundärmineralien nachgewiesen, darunter als Erstbeschreibungen Lanarkit, Leadhillit und Caledonit. Ein weiterer wichtiger schottischer Bergwerksort ist Strontian, wo bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts Galenit, Silber, Blei und Zink gewonnen wurde. Heute wird dort Baryt für die Erdölindustrie abgebaut.

Interessant ist für Sammler der Caldbeck Fells Mining District im Nordosten des Lake Districts, Cumbria. Obwohl die Blütezeit des Bergbaus im 19.Jahrhundert war, gehen seine Ursprünge auf die Römer zurück. Gewonnen wurde unter anderem Kupfer, Zink, Mangan, Blei, Antimon.

Im Weardale, das sich im Osten an Cumbria anschließt, wurden während der vergangenen Jahrhunderte große Mengen an Flußspat und Bleiglanz, aber auch Eisen, gefördert.

Cornwall, im Südwesten der Insel gehört zu den bekanntesten Bergbaugebieten der Welt. Immerhin deckte Cornwall bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mehr als die Hälfte des Weltbedarfs an Zinn. Auch Kupfer wurde in großem Maßstab hier abgebaut. Im 20. Jahrhundert waren die Minen weitgehend erschöpft oder produzierten, ähnlich wie auch an anderen Bergbaustandorten, nicht mehr wirtschaftlich.